Die Röntgenuntersuchung des Brustkorbes (Thorax) ist eine der wichtigsten Basisuntersuchungen zur Diagnostik von Herz- und Lungenerkrankungen.

Viele Patienten werden mit Atemnot oder Husten vorgestellt. Die Röntgenuntersuchung gibt schnell Aufschluss über die mögliche Ursache dieser Beschwerden. Vorhandene Stauungen, wie Wasser in der Lunge oder in der Brustkorbhöhle sind gut zu erkennen. Für die Diagnostik der Lungenerkrankungen ist die Röntgenaufnahme noch wesentlich wichtiger als für die Diagnostik der Herzerkrankungen.

Wichtig ist die Bestimmung der Größe des Herzens im Röntgenbild.

Was ist denn ein vergrößertes Herz?

Auf jeden Fall keine Diagnose, sondern ein Befund. Dahinter verstecken sich zahlreiche Herzerkrankungen. Weitere Untersuchungen sind dann nötig. Besonders bei kleinen Welpen aller; und Hunden folgender Rassen: alle Terriern, Möpse und Bulldoggen, wird die Herzgröße im Röntgen durch eine rein subjektive Beurteilung ohne genaue Messung am Röntgenbild, leicht überschätzt.

Bestimmung der Herzgröße

Für die Bestimmung der korrekten Herzgröße gibt es verschiedene Messverfahren. Bewährt und durchgesetzt hat sich in der Tierkardiologie die Methode nach Joe Buchanan.

Der VH Score (Vertebral Heart Score) ist eine einfache und zuverlässige Methode die Herzgröße zu objektivieren. Höhe und Breite des Herzens werden auf die individuelle Wirbelkörperbreite bezogen. Diese Methode wird den rassespezifischen anatomischen Unterschieden im Verhältnis zwischen normaler Herz- und Thoraxgröße am ehesten gerecht.

In dem oberen Bild sehen Sie ein vergrößertes Herz welches besonders rechtsseitig (links im Bild) vergrößert erscheint. Sogar ein Tumor vor dem Herzen könnte man hier vermuten.

Es handelt sich um einen Golden Retriever mit Aortenstenose und einer starken Aufweitung (Dilatation, Aneurisma) der Hauptschlagader durch den erhöhten Gefäßdruck im Bereich oberhalb der Engstelle. Die Diagnose „Aortenstenose“ muss allerdings mittels Herzultraschall gestellt werden.

Wenn wir im Röntgen feststellen, dass der Patient Veränderungen im Lungengewebe aufweist, Raten wir an, danach eine Endoskopie oder eine computertomographische Untersuchung (CT) des Atemtraktes und der Lunge durchzuführen.