Zwerchfellshernie (Zwerchfellriß, Zwerchfellruptur)

Das Zwerchfell bildet die Abgrenzung zwischen Brust- und Bauchhöhle.

Zwerchfellrisse können angeboren sein (PPHD), treten aber am häufigsten als Folge eines Traumas wie z.B. einem Autounfall oder Sturz aus großer Höhe auf. Je nach Größe des Risses können Teile oder ganze Bauchhöhlenorgane in den Brustkorb vorfallen und die Lungenfunktion durch Kompression behindern. Es entwickelt sich eine Dyspnoe (Schweratmigkeit).

Zwerchfellhernien sollten erst chirurgisch verschlossen werden, wenn sich der Patient in einem stabilen Allgemeinzustand befindet.

Eine akute Lebensgefahr, die eine sofortige Operation erfordert, besteht in der Regel nur dann, wenn der Magen in den Brustkorb vorgefallen ist und aufgast. Meistens ist es gerade bei frisch verunfallten Tieren besser, die bestehenden Begleiterscheinungen des Unfalls wie Schock, Organblutungen und Kreislaufprobleme zu behandeln, um das Narkoserisiko für diese Operation zu minimieren.

Am stabilisierten Patienten besteht ein kalkulierbares OP Risiko. Aber es bleibt ein Eingriff mit Eröffnung von zwei großen Körperhöhlen und damit grundsätzlich erhöhtem Risiko.

Nach der Operation mit Rückverlagerung der vorgefallenen Organe werden Absaugschläuche in den Brustkorb eingelegt, um den Unterdruck, der für die Atmung nötig ist wieder herzustellen.

Die Patienten werden, wenn keine weiteren Verletzungen durch den Unfall vorliegen, zwei bis vier Tage nach der erfolgreichen Operation entlassen.