Der persistierende (dauerhaft verbleibende) Ductus arteriosus botalli ist einer der häufigsten angeborenen Herzfehler bei Hunden, tritt aber seltener bei Katzen auf.

Der Ductus arteriosus verläuft zwischen der Aorta und der Lungenarterie und versorgt den Foetus mit Sauerstoff (die Lungen sind im fetalen Kreislauf noch nicht durchblutet). Kurz nach der Geburt verschließt sich der Gang durch das Aktivieren der Atmung und hormonelle Einflüsse und bleibt als geweblicher Strang erhalten. Wenn sich der Gang nicht bei der Geburt oder in den ersten Tagen danach verschließt spricht man von einem persitierenden Ductus (PDA). Weiterhin fließt Blut entweder von der Aorta in die Lungenarterie (Links-Rechts-Shunt ) oder umgekehrt ( Rechts-Links-Shunt )

Der PDA tritt bei sehr vielen Hunderassen zum teil mit Disposition auf.

Die klinischen Symptome können je nach Größe und Art des PDA und dadurch bedingte Folgeveränderungen am Herzen unterschiedlich sein, von Leistungsminderung, Husten bis hin zu Schwäche in den Hinterbeinen oder Herztod im ersten Lebensjahr.

Welpen zeigen in den ersten Lebensmonaten klinisch häufig keinerlei Symptome. Die Diagnose des PDA mit Links-Rechts-Shuntes (häufigste Form) lässt sich relativ sicher durch die genaue Auskultation (Abhören) des Herzens stellen. Ein für die Krankheit charakteristisches „Maschinengeräusch“ kann in Höhe des Schulterblattes gehört und manchmal gefühlt werden.

Beim PDA Rechts-Links-Shunt ist durch abhören nichts festzustellen. Daher ist immer eine Herzultraschalluntersuchung anzuraten.

Durch diese Untersuchung kann der Kardiologe die Art des PDA erkennen, den Schweregrad ermitteln und somit das weitere therapeutische Vorgehen und die Prognose festlegen.

Ziel: Frühzeitiger Verschluss des L-R PDA

Das Verschließen des PDA sollte möglichst früh erfolgen um Spätschäden am Herzen vorzubeugen.

Die derzeit eleganteste Methode ist der Verschluss mittels eines Herzkathetereingriffs. Eine kleine Spirale (Coil) verschließt den Ductus.

Für diese Verschlussart wird ein Katheterlabor benötigt, welches nur an öffentlichen Einrichtungen (Universitäten) zur Verfügung steht.

Die andere Art ist der durchgeführte offen-chirurgische Verschluss des PDA. Diesen führen wir seit Jahren durch. Beim chirurgischen Vorgehen wird der PDA am offenen Brustkorb entweder mit speziellen Edelmetallclips (Klammern) oder mit speziellem Faden abgebunden.

Die Patienten werden für gewöhnlich am Tage nach der OP entlassen.

Der Ductus ist mit zwei Seidenfäden abgebunden