Beim grauen Star (Katarakt) kommt es zumeist infolge linsenstoffwechselbedingter Prozesse zu einer Trübung der Linse (Abb.56-66). Schon vor der Beeinträchtigung des Sehvermögens kann die veränderte Linse entfernt und ggf. durch eine Kunstlinse ersetzt werden.
Hierzu wird die Hornhaut auf einer Länge von 2,5 bis 3,2 mm eröffnet. Dieser kleine Zugang ist aufgrund der Sondengröße zur Eröffnung der vorderen Linsenkapsel und zur Entfernung der Linse ausreichend. Die die Linse wie einen Strumpf umgebende Linsenkapsel wird auf der der Hornhaut zugewandten Seite mit Hilfe des Diapsulotoms kreisförmig durchtrennt und dann entfernt. Bei der Technik der Diakapsulotomie bedient man sich der schneidenden Eigenschaften von hochfrequentem Strom. Abb. 67 zeigt die feine Sonde, die zur Eröffnung der vorderen Linsenkapsel in die vordere Augenkammer eingeführt wird.

Die anschließende Entfernung der Linse geschieht mittels Phakoemulsifikation mit dem Phakotom: Die Linse wird durch Ultraschallwellen zertrümmert und dann durch eine kombinierte Spül-Saug-Einheit (Abb.68) aus dem verbleibenden Kapselsack entfernt (extrakapsuläre Linsenextraktion). Das Diakapsulotom und das Phakotom sind in Abb.69 dargestellt.

Wie oben bereits erwähnt besteht je nach den bestehenden Verhältnissen die Möglichkeit oder auch medizinische Notwendigkeit der Implantation einer Kunstlinse. Dies ist je nach den anatomischen Gegebenheiten von Fall zu Fall zu beurteilen. Zu unterscheiden gilt es bei den Kunstlinsen grundsätzlich zwischen den Faltlinsen (Abb.70) und den PMMA-Linsen (Abb.71). In Abb.72 ist ein Husky 6 Wochen nach der Operation an einem grauen Star dargestellt.