PRAA persistierender rechter Aortenbogen

Der PRAA ist eine Missbildung, bei der sich in der Entwicklung des Welpen im Mutterleib nicht die linke Aortenanlage zur Aorta ausbildet, sondern die rechte. Das Problem bei dieser seltenen Missbildung, ist die Einengung der Speiseröhre durch eine gewebliche Verbindung (Ligamentum arteriosum) zwischen der Aorta und der Lungenschlagader. Im Normalfall liegt die Speiseröhre rechts neben den beiden Hauptschlagadern. Bildet sich bei einem Welpen nicht die linke, sondern die rechte Aorta aus, gerät die Speiseröhre förmlich „in die Klemme“.

Diese Erkrankung wir häufiger beim DSH, Irish Setter, Boston Terrier, Dt. Dogge Dobermann gesehen.

Diese Präparat eines Welpen zeigt die aufgeweitete, mit Futter gefüllte Speiseröhre und die Schlagadern die sie einengen

Anmerkung:

Der PRAA mit Speiseröhreneinengung wird immer wieder mit dem persistierenden Ductus arteriosus botalli (PDA) verwechselt. Der PDA ist die dritthäufigste bei uns festgestellte Herzmissbildung.

Die Aufweitung der Speiseröhre beim PRAA darf man auch nicht mit einem Megaösophagus verwechseln, der in diesem Alter auch als angeborene Erkrankung vorliegen kann.

Der PRAA ist keine Herzerkrankung solange das Ligamentum arteriosum kein Ductus ist !!

Durch die Einschnürung der Speiseröhre können feste Futterbestandteile nicht in den Magen gelangen. Die Welpen zeigen die ersten Probleme nach Umstellung vom Säugen der Muttermilch auf festes Futter. Sie scheinen zu erbrechen, würgen aber eigentlich nur Futterbrocken wieder aus dem Schlund hoch.

Die vor der Engstelle liegenden Futterbrocken weiten die Speiseröhre auf, es kommt zur Dilatation der Speiseröhre. Es handelt sich in dem Fall nicht um einen typischen Megaösophagus.

Diagnose:

Bei Welpen der genannten Rassen, die beim ersten Zufüttern von festem Futter dieses hoch würgen, besteht ein berechtigter Verdacht auf das Vorliegen eines PRAA.

Die Röntgenuntersuchung mit einer Kontrastflüssigkeit ist das diagnostische Mittel der Wahl.

Therapie:

Die chirurgische Korrektur sollte so früh wie möglich stattfinden. Die Engstelle zwischen den Schlagadern wird durchtrennt. Dafür eröffnen wir den Brustkorb. Gleichzeitig wird die krankhaft erweiterte Speiseröhre durch Gewebsstraffung gerafft. Die Prognose für die Operation ist relativ gut, wenn der Patient sehr früh im Leben operiert wird. Liegen bereit ausgeprägte Speiseröhrenerweiterungen oder bereits Anzeichen von Lungenentzündung durch eingeatmete Futterteile vor, ist die Prognose schlecht.