Der Enddarm (Rektum) wird seitlich von paarig angelegten Muskeln umgeben. Wenn diese Muskeln auseinander reißen, entsteht eine innerliche Öffnung (Bruchpforte), in die der Enddarm und andere Bauchhöhlenorgane wie Prostata oder Harnblase vorfallen können. Durch den fehlenden Halt des Enddarmes im Becken, kann der Kot das Darmrohr nicht mehr auf geradem Wege nach draußen verlassen. Er sammelt sich dann, wie in einer Sackgasse an und verursacht für den Tierbesitzer sichtbare Probleme beim Kotabsetzen. Äußerlich wird eine deutliche Vorwölbung am After sichtbar.

Perinealhernien treten fast nur bei nicht kastrierten Rüden über 5 Jahre auf. Obwohl die Ursache für das Entstehen einer Perinealhernie nicht geklärt ist wird jedoch ein hormoneller Einfluss vermutet. Auch Tiere mit einer kurzen Rute scheinen einer Prädisposition (ererbte Anlage oder vermehrte Empfänglichkeit für eine bestimmte Krankheit) zu haben.

Je nach Ausmaß der Hernie kann eine chirurgische Korrektur erforderlich sein. Gleichzeitig werden die Patienten kastriert, um dem Wiederauftreten der Hernie vorzubeugen.

Wir verschließen die Hernie chirurgisch, indem wir die auseinander gedrängten Muskeln vernähen und die Bruchpforte mit dem auf dem Beckenboden liegenden Muskel M. obturatorius internus verstärken. Der Muskel wird dabei gelöst, umgeklappt und vernäht.

In manchen Fällen wird ein spezielles Netz eingelegt, um größere Defekte zu verschließen.

Sehr große Perinealhernie