Das Herz und die Basis der großen Gefäße sind vom dem Herzbeutel (Perikard) umgeben, welcher im Kontakt zum Brustbein und Zwerchfell befestigt steht. Durch den Herzbeutel und die von der Aorta abgehenden intercostalen Gefäße wird das Herz im Brustkorb aufgehängt. Der Raum zwischen Herz und Perikard, (Perikardhöhle) ist mit einer geringen Menge einer klaren Flüssigkeit (Ultrafiltrat des Blutplasmas) gefüllt.

Der Anstieg dieser Flüssigkeitsmenge ist meistens Folge einer Blutung in der Perikardhöhle und wird als Perikarderguss bezeichnet. Neben Blut können auch Lymphe (Chyloperikard) oder Eiter den Herzbeutelerguss verursachen. Ursachen für diese Ergüsse sind:

  • Idiopathisch (ohne erkenntliche Ursache)
  • Bakterielle oder virale (häufig beim Menschen)
  • Entzündungen der Brustkorborgane z.B. Pleuritis (Rippenfellentzündung) und Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Herzbasistumor z.B. Chemodektom
  • Herzmuskeltumor z.B Hämangiosarkom
  • Serosatumor z.B. Mesotheliom
  • Gerinnungsstörungen z.B Kumarinvergiftung

Die Diagnose wird durch eine kardiologische Untersuchung (Röntgen, EKG, Ultraschall und Punktion) gestellt. Wenn der Druck im Herzbeutelerguss über den des Venendruckes steigt (Tamponade > 20-30 mmHg) und das ist der Fall bei den Patienten die in Folge des Perikardergusses zusammenbrechen, muss der Herzbeutel eröffnet werden, um Abfluss zu schaffen. Schon bei der kardiologischen Untersuchung wird der Herzbeutel fenestriert (gefenstert), dadurch fließt die Flüssigkeit ab und diem Tier ist schnell geholfen. Aber bei manchen Tieren kommt es zum Wiederauftreten der Tamponade. Das Fenstrieren von außen ohne Narkose wird maximal 2 Mal wiederholt, danach sollte eine dauerhafte Lösung durch eine Perikardektomie erzielt werden.

Dabei wird ein Teil des Herzbeutels entfernt um einen dauerhaften Abfluss der Flüssigkeit in die Brusthöhle zu gewährleisten.

Wir wählen entweder eine kleine Thorakotomie (Brustkorberöffnung) oder eine minimal invasive mittels Endoskop.

Diese Eingriffe verbessern die Lebensqualität erheblich und führen bei Patienten ohne Tumorursache auch zu einer Heilung.