Durchfallerkrankungen kommen bei den Kleintieren sehr häufig vor. Unsere Haustiere sind einem wesentlich höheren Infektionsdruck ausgeliefert, als wir Menschen. Hunde nehmen häufig beim Spazierengehen auf der Straße oder im Gebüsch verdorbene Essensreste oder Kadaverteile von Wildtieren auf. Sie trinken aus Pfützen und baden in umgekippten Kolken im Wald. Bei all diesen Gelegenheiten können Bakterien und Parasiten aufgenommen werden, die Durchfall zu Folge haben.

Die Ursachen eines Durchfalls sind je nach Alter des Tieres unterschiedlich.

Bei jungen Hunden und Welpen stehen durch Parasiten verursachte Durchfälle an erster Stelle. Rundwürmer (Nematoden) die sie mit der Muttermilch aufnahmen haben fast alle Welpen. Daher ist auf eine regelmäßige angemessene Entwurmung des Welpen zu achten.

Junge Hunde und Katzen sind auch empfänglich für Virusinfektionen. Hier spielen Parvovirus (Katzenseuche) und Coronavirus eine wesentliche Rolle. Der Durchfall wird von Erbrechen begleitet und ist schleimig bis bräunlich-blutig. Bei Verdacht dieser Erkrankung, die das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt, besteht zum teil Lebensgefahr, daher sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Hier im Ruhrgebiet sehen wir auch viele Durchfallpatienten, die einen Kokzidien- und Giardienbefall aufweisen. Diese Einzeller können blutigen und schleimigen Kot verursachen. Es besteht Ansteckungsgefahr für andere Artgenossen.

Ältere Tiere entwickeln noch andere Magen-Darmerkrankungen. Es entstehen Futtermittelallergien, chronische Veränderungen in der Darmwand, Bauspeicheldrüsenschwäche, Tumore des Darmtraktes.
In diesen Fällen kommt es zu einem anhaltenden oder ständig rezidivierenden Durchfall. Um die Ursache herauszufinden müssen häufig aufwendige Untersuchungen durchgeführt werden.

Wenn ihr Tier Durchfall hat sollten Sie zur Sicherheit eine Kotprobe sammeln.
Bei nur breiigem oder leicht flüssigem Kot und ungestörtem Allgemeinbefinden,
sollten Sie Ihrem Hund Diätnahrung geben.
Wenn der Durchfall mit starkem Flüssigkeits- oder Blutverlust einhergeht und das Tier schon nach kurzer Zeit nicht frisst oder Schmerzen beim Koten hat, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Grundlage der Diagnostik ist immer eine Untersuchung des Kotes. Diese kann mehr oder weniger umfangreich sein. Danach kann es nötig sein eine Endoskopie oder Ultraschall des Darmes durchzuführen.