Gentest auf HKM
Stand: Mai 2008
News:
Durch die Vorabpräsentation der Forschungsergebnisse durch Frau Schinner auf der INNLab Tagung in Giessen im Februar des Jahres, geriet die HCM Welt ins Schwanken. Was schon einige vermutet hatten wurde hier aufgezeigt:
Das die entdeckten Genmutationen keinen großen Wert besitzen in der Voraussage des Auftretens von HCM. Der Kollegin wurde für diese mutige Behauptung der Schattauer Preis verliehen.
Genetic Association of A13P and A74T-Polymorphism in Feline Hypertrophic
Cardiomyopahtie of Maine Coon Cats
C.Schinner,K.Weber,K.Hartmann,G.Wess
Department of Cardiology,Med.Small AnimalClinic Ludwig-Maximilians
University,Munich,Germany
Wichtig wäre es gewesen nach Entdeckung der Genmutationen longitudinale Untersuchungen anzuschließen, um die Penetranz der jeweiligen Mutationen zu bestimmen. Das heißt die betroffenen Katzen zu kontrollieren, um herauszufinden, wie viele der n/HCM oder HCM/HCM überhaupt an HCM erkranken.
Nur so kann man die Bedeutung einer Mutation für die Entwicklung einer HCM wirklich beurteilen.
Geschichte der Genteste
35 Jahre nach Entdeckung dieser Erkrankung beim Menschen wurde diese Erkrankung erstmalig im Jahre 1998 durch Mark Kittleson und Kate Meurs bei der Maine Coon Katze beschrieben. 2003 wurde die genetische Basis der HKM bei der British Kurzhaar durch I. Putcuyps postuliert.
Beim Menschen wurde mittlerweile eine Vielzahl an Genmutationen gefunden, die für die Entwicklung einer HKM verantwortlich sind. Alleine für die Mutation der schweren ß-Myosin Kette sind mittlerweile 50 Mutationen bekannt.
Interessant ist, dass sich je nach Mutation, das Bild der HKM am Herzen (phänotypisch) und der Krankheitsverlauf beim Menschen unterscheiden. Das bedeutet, jedes Gen hat eine m.o.w. individuelle genetische Expression.
Das erste Gen der HKM bei der Maine Coon Katze (MYBPC3 Gen A31P) wurde 2005 von Meurs entdeckt und beschrieben (Hum. Mol. Genet.14 (239:3587-93).
2007 wurde das erste Gen für die Ragdoll MYBPC3 Gen (R820W) von M. Kittleson gefunden.
Die Gruppe um J¢rgen Koch fand im Sommer 2007 das zweite Gen bei der Maine Coon: MYBPC3 Gen (A74T)
Intra-allelic Genetic Heterogeneity of Hypertrophic Cardiomyopathy in the Maine Coon Cat
1,2Mia Titine Nyberg, 2J¢rgen Koch, 1Michael Christiansen
1Statens Serum Institut, Artellerivej 5, 2300 Copenhagen S, Denmark, 2Faculty of Life Sciences, University of Copenhagen, Dyrlaegevej 16, 1870 Frederiksberg C, Denmark
Für diese Arbeit der Koch-Gruppe haben wir Blutproben unserer Patienten, die phänotypisch eine HKM hatten, zur Verfügung gestellt. Unsere Katzen zeigten typische Veränderungen der HKM, waren aber im Gentest 1 (Meurs Gen MYBPC3 A31P) überwiegend negativ getestet. In diesen und anderen Proben war das neue Gen nachweisbar.Insgesamt waren bei nicht ganz 50 % der HKM Maine-Coon Katzen Mutationen auf Gen I oder II nachweisbar.
Etwas über 50 % der HKM positiven Katzen (im Ultraschall) wurden in beiden Testen negativ getestet.
Das heißt:
Mit diesen beiden Gentesten scheint es zu Zeit möglich zu sein, so die Aussagen der Arbeit Koch, das etwas weniger als 50% der Genträger identifiziert werden können.
Es ist fest damit zu rechnen, dass es in den nächsten Jahren noch weitere Entdeckungen von Genmutationen, die für die HKM verantwortlich sind, geben wird.
Wichtig sind allerdings longitudinale Untersuchungen, um die Penetranz der Mutationen zu bestimmen. Nur so kann man die Bedeutung einer Mutation für die Entwicklung einer HCM beurteilen.
Wir unterstützen die Genforschung nicht nur hier, sondern auch in anderen Forschungsprojekten.